Hotel Schöcklblick, Semriach’
Veranstalter: Helmut M.J. Hofstätter
Moderatorin: Anneliese Hofstätter
Protokollführung: Mag. Natascha Giarolli
Der Veranstalter, Helmut M.J. Hofstätter begrüßt die Anwesenden und dankt für ihr Kommen. Den Grundstein für diese Diskussionsrunde bilden verschiedene Einzelgespräche der vergangenen Jahre im Bereich Wirtschaft und Politik, die jetzt in einer größeren Gruppe mit aktuellen Themen diskutiert werden soll.
In den letzten Jahren sind viele Veränderungen für jeden von uns spürbar geworden, Umbau der Gesellschaft, Einfluss der Technologie und Gefahr der Kontrolle über die Bürger, Werteverluste – wie z.B. die christliche Religion, Veränderung der Kultur in allen Bereichen und Auswirkungen der Globalisierung auf die Wirtschaft.
Der Semriacher Bürgermeister Gottfried Rieger beginnt seine Grußworte mit einem Zitat von Erzherzog Johann: „Ein herrliches Land, jeder Fleck, jeder Winkel ist schön. Es ist als fahrete ich in einem Garten.“ er beschreibt hiermit die Schönheit Semriachs, bedankt sich bei den Gästen für ihr Kommen und bei Fam. Hofstätter für ihr Engagement; sowie für die Semriacher Gespräche.
Baron Dr. Norbert van Handel eröffnet die Veranstaltung mit seinem Impulsvortrag und beginnt mit den Worten: „In welcher Zeit sind wir angekommen?“ Bereits vor der Geburt darf über Leben und Tod des Ungeborenen entschieden werden; neben der klassischen Familien-Konstellation mit Vater, Mutter und Kind, findet man in der heutigen freien Gesellschaft viele gleichgeschlechtige Eltern. Wie wirkt sich dies auf die Familien in Zukunft aus? Und sogar beim Sterben wird entschieden, ob der Arzt helfen darf oder nicht. Dr. Norbert van Handel spricht weiters über die Zerstörung des Mittelstandes durch die Bürokratie, die Verschmutzung unserer Erde, insbesondere durch jene des Kunststoffes, und stellt die Frage, ob der Mensch wirklich am Klimawandel schuld ist. Damit wir Europäer unsere Wurzeln nicht vergessen, folgt ein historischer Rückblick unserer Geschichte, beginnend mit dem 16. Jhd. Sein Vortrag endet mit der Aufforderung, die Werte des Ordens aufrecht zu erhalten und diese zu vertreten!
Unsere Moderatorin startet die Diskussionsrunde mit dem Thema:
FAMILIE UNTERSTÜTZUNG IN DER GESELLSCHAFT/ STAAT
Die Herausforderungen für junge Paar eine Familie zu gründen ist enorm. Auf der einen Seite sind die Lebenshaltungskosten, Wohnung, Energie extrem hoch. Wie sieht das Leben aus wenn es nur mehr einen Verdienst gibt? Was kann man sich noch leisten und auf was verzichte ich? Es gibt von staatlicher Seite zwar die Möglichkeit der Frühkindbetreuung durch Kinderkrippen, Tagesmütter, Mutterschutz aber für Mütter, die in den ersten Jähen für ihre Kinder da sein möchten, ist der finanzielle Verlust sehr hoch. Der Wiedereinstieg in die Arbeitswelt ab einem gewissen Alter sehr schwierig. Man weiß heute, dass die ersten Jahre eines Kindes sehr prägend sind. Es gibt in der EU-Länder, die für Familien sehr gute Programme haben (Ungarn) und die Familien sehr fördern.
Auch das Ansehen von Frauen, die sich um Kinder und Familie langfristig kümmern, ist sehr gering. Man kommt überein, dass das höchste volkswirtschaftliche Gut unsere Kinder sind.
Die Kernzelle Familie sollte und müsste gestärkt werden.
Im zweiten Thema geht es um WERTVERLUSTE.
Die Werte unserer Gesellschaft sind unbedingt aufrecht zu erhalten (, Ethik, Empathie, Toleranz, Freiheit, Solidarität, Schutz für den Anderen, Fairness). In unserer konsumorientierten und egoistischen Gesellschaft ist der Begriff „Werte“ verzerrt und verstümmelt.
Wir sind unserer Geschichte und unserer Vergangenheit, sowie unseren abendländischen Wurzeln verpflichtet. Die Weitergabe der christlichen Werte wie Empathie, Ethik, Menschlichkeit an unsere Kinder gelingt aber nur, wenn wir unsere Vorbildfunktion erfüllen.
Wir leben jedoch in einer ICH- Gesellschaft, und daher ist es umso wichtiger unser Innenleben zu stärken, denn dann bleibt man individuell, und stellt nicht das Außenleben in den Mittelpunkt, wie z. B. Geld/Konsum
Das nächste Thema – WIRTSCHAFT – ARMUT stellt unsere Moderatorin zur Diskussion
Wir haben seit einigen Jahren das Phänomen, auf unseren Spareinlagen keine Zinsen mehr zu bekommen. Das wird sich in nächster Zukunft nicht ändern, denn ein Großteil der Unternehmen in der EU und auch einige Staaten (Spanien, Italien ….) können sich Zinszahlungen nicht mehr leisten. Das heißt, durch eine hohe Inflation (dzt. 3%) wird unser Notgroschen immer weniger wert.
Steuern wir auf eine Altersarmut, die vor allem Frauen die sich um die Familie gekümmert haben, die oft nicht angemeldet wurden, zu?
Der Wohlfahrtsstaat gibt zwar vor, Wohlfahrt für alle zu schaffen, Voraussetzung ist jedoch, dass etwas eingezahlt wurde.
Der Umgang mit Geld ist ein großes gesellschaftliches Problem, denn durch online Banking ist eine Änderung des Überziehungsrahmens sehr einfach, man steuert aber sehr schnell in die Schuldenfalle. Auch das arbeitsfreie Einkommen stößt auf Missfallen der Teilnehmer, denn es macht das Volk müde und faul. Menschen mit Krankheiten oder schweren Schicksalsschlägen soll natürlich geholfen werden, aber jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich wieviel er arbeiten und verdienen soll. Zum Schluss wird über die Abschaffung des Bargeldes diskutiert.
In der letzten Diskussionsrunde wird das Thema POLITIK – ZUSAMMENARBEIT IN DER EU
nur andiskutiert:
Herr Schwab vertritt im Davoser Forum die Meinung, dass es kein Privatvermögen geben soll, dass alles dem Staat gehören soll, und ist für eine Abschaffung des Bargeldes. Hat man kein Eigentum mehr, geht die Individualität verloren, man verwendet nur mehr, es gibt dann so gut wie kein Innenleben mehr.
Eine Zusammenarbeit der einzelnen Staaten in der EU ist auf Grund des Einstimmigkeitsprinzips nur schwer möglich, ob eine Teilung der EU hilfreich wäre, und ob wir uns zum Superstaat entwickeln, ist das nächste Thema bei unseren Semriacher Gesprächen, die am 15. Jänner 2022 fortgesetzt werden.
Für unser nächsten Treffen wird Univ. Prof. Dr. Leopold Neuhold, (Univ. Prof für Ethik und Gesellschaftslehre, Universität Graz) für den Impulsvortrag eingeladen.
Mit herzlichen Grüßen
Helmut M. J. Hofstätter